Sonntag, 11. Dezember 2005

Der Korkenzieher für die Frau....

Nach langer Pause konnte ich nicht widerstehen, dieses mit der werten Bloggemeinde zu teilen:
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Der englische Text mag als Beschreibung genügen - man lasse sich den ersten Satz auf der Zunge vergehen....
Whale Tail Automatic Opener
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Wrap a hand around this thing and it's easy to see why women are so drawn to it. Because it makes opening wine so satisfyingly simple that they'll never again need the service of a man. Ill-masked innuendo aside (get used to it) the Whale Tail Automatic Opener revolutionizes the corking process. Includes battery charger, stand, foil cutter and lots of lame jokes. Stands 14" high. It can open 50 bottles of wine when fully charged with its self contained batteries. Two position switch removes the cork from bottle then delivers the cork back to you. It is by far the easiest way to open a bottle of wine, unless someone does it for you.

$59.99
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Soweit die Originalbeschreibung. Es muss einen wahren Run auf das Teil gegeben haben. Bei dem Versandhaus in Kalifornien ist der Artikel ausverkauft. Ein Klick aufs Bild führt zum Online-Shop

Freitag, 3. Juni 2005

Das Ende des Dekanters?

Da lese ich grade was von "breathable Glas".

"Neuartiges Oxigenierungsverfahren
Im Breathable Glass erreicht der Wein die volle Entwicklung von Bouquet und Aromen bereits nach 2 bis 4 Minuten, was bisher meist nur mit 1 bis 2 Stunden Dekantieren möglich war."

Parker soll auch begeistert sein. Wenn das wahr ist, was ich da bei www.eisch.de lese, dann ist jetzt das spontane Rotwein trinken Realität geworden.
Das Dekantieren hat immerhin den Nachteil, dass man 2 oder 3 Stunden wie die Katz vorm Mauseloch sitzt. Man sagt aber an anderer Stelle, dass ein langes Vorspiel auch seinen Reiz habe.:-)

Montag, 30. Mai 2005

Chateau de Belcier

Ich bin heute allein zu Haus. Und in den Keller gegangen. Eine schöne Flasche vom Roten. Château de Belcier 1998, Côtes de Castillon, Bordeaux. Vin Vieilli en Barriques de Chene. Ein Grand Vin de Bordeaux.

Grade so richtig, wenn die Frau zu ihrem Weiberstammtisch geht.

Die Côtes de Castillon gehören zu den ältesten Anbaugebieten in Bordeaux. Das 1780 erbaute Schloss, ein klassizistisches Gebäude mit rechteckigen Ziergiebeln liegt auf einer Anhöhe und blickt über die liebliche Landschaft der Gemeinde Salles de Castillon östlich von Saint-Emilion. Das Weingut mit 52 Hektar (kalk- und lehmhaltige Tonböden) ist heute im Besitz der Versicherungsgruppe MACIF.

In der Flasche sind 57 % Merlot, 28 % Cabernet Franc
9 % Cabernet Sauvignon, 6 % Malbec.

Der erste Schluck aus der frisch entkorkten Boteille lässt das Eichenfass nicht verleugnen. Aber wir sind geduldig und dekantieren.

2 Stunden später (meine liebe Frau ist immer noch nicht da - naja Stammtische dauern etwas länger) wird angefangen. Bin schon ungeduldig.

Aber jetzt: Der Wein duftet nach getrockneten Früchten, Veilchen, Gewürzen. Der Holzton ist sehr subtil geworden. Im Gaumen reichhaltig und körpervoll. man schmeckt eine feine Tannin-Note.

Dunkelrot schimmert der Wein im Glas. Vom Etikett schaut das Chateau auf mich herab....

Sonntag, 29. Mai 2005

Sorry oder Frauen und Champagner

Ach es geht nicht anders, ich muss mich entschuldigen. Gleich nach Weihnachten kam der große Stress auf und der schöne Sommelierblog trat in den Hintergrund.

Heute ist ein so schöner Sommertag, und die Hitze schreit nach Erfrischung. Ein Sekt, ein kühler prickelnder von der ganz trockenen Sorte. Denke zuerst an W. Busch, der (auch kein Kostverächter) mal schrieb: und es perlt im Glase von der Witwe Klicko die Blase.

Damit wäre ich ganz nah am Thema. Frauen und Champagner.
Zuerst können wir froh sein, dass die Franzosen, die heute unsere Freunde sind, 1919 im Versailler Vertrag uns nur die Verwendung des Begriffes Champagner untersagt haben. Da (Zitat aus einem Werner-Fassbinder-Film) die Frauen auch dem Sieger gehören, hätte es auch noch schlimmer kommen können.

Bleiben wir beim Thema Frauen und Sekt. Da fällt mir nämlich ein, dass in meinem Kühlschrank eine Flasche Reichsrat v Buhl 2001er Weissburgunder Sekt b.A. "zero Dosage" wartet.

Mitgenommen habe ich den Sekt als Geschenk meiner Wiener Freundin, die mich zu einer Weinprobe nach Deidesheim zu Buhl eingeladen hatte.

Diese Weinprobe werde ich nicht so schnell vergessen. Nicht deswegen, weil die Weine gut waren oder es eine schöne Einladung meiner Wiener Freundin gewesen ist. Sondern wegen der jungen Frau, die diese Weinprobe durchgeführt hat - womit wir wieder beim Thema wären.
Ich weiss nicht mehr, an wievielen Weinproben ich schon teilgenommen habe.

Nur so persönlich begeistert habe ich noch nie jemand erlebt, wie diese Frau den Wein präsentiert hat. Im dunklen Keller klangen ihre gesprochenen Worte wie der Schlag der Nachtigall an einem lauen Sommerabend. Ihre Worte klangen wie gesungen und ich musste immer an Anna Nebtrenko denken. Es war wie Gesang, feinste Koloratur. Man spürte geradezu, wie sie von ihrem Wein überzeugt war. Beeindruckend ihr kompetentes Wissen. Auf die Frage, wann sie in Geisenheim studiert hätte, kam die trockene und selbstbewusste Antwort: "Gar nicht. Habe in dem Weingut Bürokauffrau gelernt und mir so nebenbei das Wissen angeeignet.

Ein Naturtalent. 2001 pfälzische Weinkönigin gewesen und jetzt Exportmanagerin im Weingut.

Nachdem wir jetzt die drei wichtigen Themen Wein, Weib und Gesang in einem Artikel untergebracht haben, reden wir wieder vom Sekt.

Diese Flasche Weissburgunder "zero Dosage" ist mittlerweile halb leer. Und ich voll begeistert. Auch als bekennender Rieslingsektfanatiker ist das ein Erlebnis.

Voll zutreffend, was Jürgen Fendt, Sommelier bei Bareiss einmal gesagt hat: "Er zeigt die nuancierte Cremigkeit mit feinem anhaltenden Kohlesäurespiegel eines Spitzenschaumweins und leugnet nicht seine Herkunft mit Noten von reifen Äpfeln, Quitten und Strohblumen. Zu jedem Anlaß ist dieser Sekt mein Favorit."

Dem ist eigentlich nur insoweit zu widersprechen, dass man zu einem guten Sekt keinen Anlass braucht.

Der warme Sonntagnachmittag verspricht immer schöner zu werden... Kanpai!

Freitag, 24. Dezember 2004

Der Mord an der Geliebten

Heute ist ein besonderer Tag. Erstens, weil er erst abends richtig anfängt. Schon als Kind hab ich mir immer gewünscht, dass die Bescherung morgends schon stattfindet. Mit den Jahren hat man sich dann an feste Bräuche gewöhnt. Einer davon ist eine Flasche Wein vom besten zum Heilig-Abend-Menü. Ich stehe nachher in meinem kleinen Weinkeller und es ist Zeit, ein Einzelstück auszusuchen. Eine jener Flaschen, zu der man schon im Keller eine Beziehung aufgebaut hat. Sozusagen eine meiner Geliebten.

Und im Keller stehe ich vor meinem Weinregal. Fragen über Fragen. Welcher der schlanken schenke ich heute meine ungeteilte Aufmerksamkeit? Welche Körperfülle will ich geniessen? Welche von diesen darf meine Zunge reizen? Welche mir den Kopf verdrehen? Welche ist die Favoritin, die "belle de jour"?

Die Entscheidung ist schwierig. Bedeutet sie doch nichts anderes als das Ende unserer Beziehung. Zehn, 15 Jahre hat Sie gedauert, Jahre des Streichelns, des in die Handnehmens, der frohen Erwartung auf den Höhepunkt.

Ich komme mir da vor wie ein Mörder. Geplante Tötung zum eigenen Vorteil. Keine Aussicht auf mildernde Umstände. Wenn die Flasche Wein gut war, kommt die höchste Strafe: Weil es die letzte war, keine Wiederholungsmöglichkeit. Mitten im ultimativen Genuss der Trennungsschmerz.

Was bleibt, ist nur die Erinnerung. Werde über die Feiertage einiges an Trauerarbeit zu leisten haben..

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